FondsGoetheanum: Lasst uns Kind sein

Lernen fürs Leben

Kinder erbringen eine ungeheure Lernleistung auf ihrem Weg vom Babydasein zum Erwachsenenleben. Sie dabei zu fördern, ist die Kunst. 

In den ersten Lebensjahren lernen Kinder unendlich viel. Das kleine Kind lässt sich durch nichts entmutigen. So etwa, wenn es lernt, aufrecht zu stehen, die Schwerkraft zu überwinden. Wie oft fällt es hin, versucht es erneut – macht erste Schritte und beginnt zu gehen.

Im zweiten Jahr, nachdem es gehen gelernt hat, entwickelt sich die Sprache durch Nachahmung. Es formen sich Worte und schliesslich Sätze. Dann erwacht allmählich das Denken. Die Erinnerung beginnt sich zu bilden. 

Dabei ist hilfreich, wenn die Kinder Lebensprozesse miterleben können, z. B. dass die Eier von den Hühnern gelegt werden und sie dafür Futter brauchen oder dass die Kuh gemolken werden muss, damit wir Milch trinken können.

Jedes Kind ist anders

Jedes Kind hat seinen eigenen Charakter. Kinder bringen eigene Impulse mit. Dies ist für die Eltern schon in den ersten Lebenstagen erlebbar. Jedes Kind hat seine ganz eigenen Talente, Vorlieben und Bedürfnisse. 

Durch die innige, uneingeschränkte Beziehung der Eltern, durch ihre hingebungsvolle und verständnisvolle Liebe helfen sie ihrem Kind, Charakter und Fähigkeiten im Verlaufe der Kindheit zu seinem Besten zu entwickeln. Die manchmal schwierigen Entwicklungsphasen tragen die Eltern liebevoll und nachsichtig mit, auch wenn es oft nicht einfach ist. 

Kinder brauchen Zuwendung und Liebe, brauchen Zeit zum Spielen, um im freien Spiel die Natur und die vielen Zusammenhänge des Lebens zu entdecken und um zu sich selbst zu finden.

Was Kinder erleben, prägt sie fürs Leben

Jedes Kind ist einzigartig, jedes wächst und reift zu einer individuellen Persönlichkeit heran. Was es im Elternhaus und in der Schule erlebt,was es in der Begegnung mit den Erwachsenen erfährt, ist der Nährboden für das Erwachsenwerden. Die Kinder schaffen sich ihr Weltbild und ihre Wertevorstellungen aus dem Spiel und aus dem, was sie durch das Verhalten, das Vorbild der «Grossen» lernen. Sie entwickeln daraus die Leitmotive für ihre Lebensgestaltung. Als Erwachsene bauen sie mit diesen Wertevorstellungen an der Zukunft der Erde mit.