
Bryophyllum schützt vor Frühgeburten
In der Anthroposophischen Medizin wird Bryophyllum seit Jahrzehnten erfolgreich zur Wehenhemmung angewendet. Ohne Nebenwirkungen.
Fast jedes zehnte Kind in der Schweiz wird zu früh geboren und ist deshalb gefährdet. Frühgeburten sind die Ursache von 50 Prozent der Komplikationen und Todesfälle in der Neugeborenenperiode. Um dies zu verhindern, werden die betroffenen Mütter üblicherweise mit Infusionen mit synthetischen Medikamenten behandelt, welche die Wehen hemmen (Tokolytika). Diese Behandlung erfordert eine Hospitalisation und hat häufig belastende und ernste Nebenwirkungen für Mutter und Kind zur Folge. Eine Wehenhemmung mit eigentlich zur Blutdrucksenkung bestimmten Tabletten (sogenannten Betablockern) ist weniger aufwendig und wird daher zunehmend verwendet. Aber auch diese Behandlung hat oft unerwünschte Nebenwirkungen.

In der Anthroposophischen Medizin wird zur Wehenhemmung Bryophyllum (Keimzumpe) seit Jahrzehnten erfolgreich angewendet. Diese sehr vitale Pflanze bildet an den Blatträndern kleine Embryonen. Rudolf Steiner empfahl Bryophyllum 1921 einem männlichen Patienten zu Behandlung seiner Hysterie (von griechisch «hystera», Gebärmutter).
Diese Krankheit erscheint auf der seelischen Ebene wie eine Art Frühgeburtsprozess, bei dem unausgereifte Seelenäusserungen vorzeitig hinaus-«wehen».
Frühere klinische Untersuchungen hatten die Vorteile von Bryophyllum-Infusionen gegenüber konventionellen Medikamenten bei vorzeitigen Wehen gezeigt. Im Labor wurden zudem spezifische Wirkun gen von Bryophyllum auf die Muskulatur der Gebärmutter nachgewiesen. Ein BryophyllumPräparat wurde als Pulver in vielen Fällen erfolgreich eingesetzt und zur besser dosierbaren Tablettenform weiterentwickelt.
Im direkten Vergleich zu einem synthetischen Tokolytikum werden nun in einer aufwendigen, vom schweizerischen Arzneimittelinstitut Swissmedic begleiteten klinischen Studie und unter Federführung der Geburtshilflichen Klinik des Universitätsspitals Zürich die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Bryophyllum-Tabletten zur Wehenhemmung untersucht.
Erstmalig in der Schweiz wird hierbei ein anthroposophisches Heilmittel direkt mit einem synthetischen Medikament verglichen, unter strengsten konventionell-medizinischen Kriterien. Wer den Millionenaufwand kennt, den Pharmaunternehmen bis zur Zulassung ihrer Arzneimittel betreiben müssen, kann ermessen, dass trotz unentgeltlichem Einsatz vieler Beteiligter eine solche Studie erhebliche materielle und personelle Ressourcen bindet, die nicht öffentlich finanziert werden. Dennoch: Mit dem neuen Verfassungsartikel zur Komplementärmedizin verfügt auch die Anthroposophische Medizin über ein gesetzliches Fundament, auf dem Forschung im unmittelbaren Interesse der Patienten verwirklicht und der Nachweis ihrer Wirksamkeit und Sicherheit geführt werden kann.
Dr. med. Andreas M. Worel
Interessierte Geburtshelferinnen und Geburtshelfer erhalten Informationen bei der für diese Studie zuständigen Frau Prof. Ursula von Mandach, Frauenklinik des Universitätsspitals Zürich.
























