
Integrativ und erfolgreich: die Misteltherapie

«Das tut auch der Seele gut»
Margrit de Sepibus hat für ihre Darmoperation gezielt ein Spital ausgesucht, das komplementärmedizinisch ausgerichtet ist. Im Gespräch berichtet sie über ihre Erfahrungen im Paracelsus-Spital Richterswil.
Die Sozialpädagogin Margrit de Sepibus hat sich gründlich erkundigt, bevor sie sich für ein Spital entschieden hat. Allein auf die Schulmedizin wollte sie jedenfalls nicht vertrauen. «Denn diese geht in gewissen Belangen in die falsche Richtung. Man will, kurz gesagt, etwas Störendes wegmachen. Und verpasst es so mit, Krankheit und Heilung als einen Prozess zu verstehen», so erklärt sie ihren Vorbehalt gegenüber einem rein schulmedizinischen Ansatz.
Mit Herzblut und Kompetenz
Sie blickt zurück auf die Zeit rund um die Operation. «Man hat sich viel Zeit genommen für das Gespräch, nicht nur der Chirurg Dr. Martin Seifert, auch der Anästhesist und die Pflegefachleute. Sie waren alle mit Herzblut dabei.» Die Vorbereitung mit Wickeln, Fusseinreibungen und Kunsttherapie liess sie entspannt der Operation entgegenschauen.
Als sie nach der Operation hörte, dass der Tumor bösartig sei – da von musste sie zuvor nicht ausgehen –, war das ein Schock für Margrit de Sepibus; sie wollte die Wahrheit nur nach und nach akzeptieren. «Aber der Arzt hat mir die Diagnose sehr einfühlsam vermittelt, er nahm Rücksicht auf meinen Rhythmus, meine Bedürfnisse», sagt sie.
Chemo- und Misteltherapie kombiniert
Jetzt zeigte sich ein weiterer Vorteil des anthroposophisch orientierten Spitals. Hier erhält Margrit de Sepibus nun ambulant sowohl eine Chemotherapie wie eine anthroposophische Misteltherapie. «In welchem Spital wäre diese Kombination sonst möglich?», fragt sie, die als Skeptikerin dennoch die Sicherheit der schulmedizinischen Behandlung schätzt, während die Misteltherapie die Nebenwirkungen verringere und ihr Immunsystem stärke. Auf jede Therapiesitzung bereitet sie sich übrigens mit Malen oder Heileurythmie vor.
Der Entscheid für eine Chemotherapie fiel ihr freilich nicht leicht, aber sie hat ihn nach eingehender Beratung mit dem Facharzt Dr. Michael Decker getroffen.
Dieses anthroposophisch orientierte Spital hat es Margrit de Sepibus auch noch aus andern Gründen angetan: «Das Haus hat kaum etwas von dieser sterilen Spitalatmosphäre. Die Ruhe hier, die natürlichen Materialien in den Zimmern, die farbigen Wände und die Blumen – das tut auch der Seele gut!»
Komplementärmedizin auch in den Spitälern
Für sie ist die Komplementärmedizin in allen Spitälern wichtig. «Spitäler bieten noch sehr wenig Komplementärmedizin an. Und die Komplementärmedizin muss sich generell weiterentwickeln; dazu muss das Geld bereitgestellt werden.»
Marietherese Schwegler
























