FondsGoetheanum: Rudolf Steiner

Rudolf Steiner, Wissenschaftler, Philosoph, Vorreiter und Visionär

Was hat sich 100 Jahre nach Rudolf Steiners Tod aus seinen Impulsen entwickelt? In zahlreichen Bereichen hat er Türen zu Neuem geöffnet. Vieles hat sich schon in der Praxis bewährt und ist zur Referenz geworden, Anderes beginnt erst, sich zu entfalten. Insgesamt ist die Bilanz beeindruckend.

Die biodynamische Landwirtschaft ist mit ihrem Label «Demeter» weltweit anerkannt. Die Wissenschaft spricht sich klar für diese Landwirtschaft aus, wie wir im letzten Herbst ausführlich dargelegt haben, denn einzig bei dieser Anbaumethode findet über Jahre ein steter Humusaufbau statt. Die Anthroposophische Medizin stellt den Menschen in den Mittelpunkt. Sie ist wirksam, wirtschaftlich und zweckmässig, entspricht einem Bedürfnis der Bevölkerung und wird von der Grundversicherung übernommen. Im Rahmen der integrativen Medizin wird sie breit angewendet. Die Steiner-Pädagogik legt das Schwergewicht auf die Entfaltung und Stärkung des unabhängigen Denkens. Sie entwickelt sich weltweit stark.

Rudolf Steiner hat viele weitere weniger bekannte, aber nicht weniger wichtige Wege und Arbeitsfelder eröffnet. Das gilt zum Beispiel für seine Erkenntnistheorie, die es ermöglicht, die Wissenschaft auf die Prozesse im Lebendigen, im Innersten der Seele und in den Dimensionen des Geistes auszuweiten. Mit den künstlerischen Neuschöpfungen Eurythmie und Sprachgestaltung hat er uns die formende und wirkungsstarke Kraft der menschlichen Sprache buchstäblich in die Hände gelegt. Mit allem, was sie ausmacht.

In allen Kulturen und auf allen Kontinenten entwickeln sich die von ihm eröffneten Forschungs- und Tätigkeitsfelder weiter und tragen in allen Bereichen der Zivilisation Früchte. Dieses Heft stellt anlässlich seines hundertsten Todesjahres einige davon vor.

Marc Desaules,
Anthroposophische Gesellschaft in der Schweiz

 

Foto: Otto Rietmann

«Rudolf Steiner hat viele wichtige Wege eröffnet.»

 

Quellenangaben

 

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