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'Die Gaben der Bienen'

Karsten Massai, Die Gaben der Bienen

Mit 'Die Gaben der Bienen' legt der Autor die dritte Schrift seiner übersinnlichen Forschungen vor. Von der Entstehung her ist es das erste, arbeitete er doch viele Jahre an diesem Text, der in eine Tiefe dringt, die überrascht und berührt. Aus einem Dialog mit dem inneren Wesen der Bienen treten Botschaften und Bedeutungen ans Tageslicht, die zeigen, was wir den Bienen verdanken, denn es geht hier um das Schicksal von Erde und Mensch.Wer die Schilderungen auf sich wirken lässt, wird künftig mit anderen Augen die Bienenwelt betrachten, erfährt man doch viel Neues und Detailliertes über Drohnen, Königinnen und Arbeiterinnen, aber auch über das Wesen von Wachs und Honig, über die geheimnisvolle Zusammenarbeit des Imkers mit seinen Bienenvölkern. Damit die Bienen weiterhin ihre große Mission leisten können, ist es unabdingbar, dass die Menschen sich über die spirituelle Bedeutung des Bienenwesens im Klaren sind.

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Die Welt der Bienen

Das Bienenvolk übt eine starke Faszination auf den Menschen aus. Das gilt heute noch genauso wie in früheren Zeiten. Bilder und Schriften erzählen vom Mythos Bienenvolk, von der Auseinandersetzung mit diesem Himmelswesen und dem unschätzbaren Wert von Honig und Wachs. Durch das Bienensterben ist das Thema wieder vermehrt ins Zentrum des öffentlichen Bewusstseins gelangt.Aus Rudolf Steiners Ausführungen vor den Arbeitern am Goetheanum ist eine Vortragsfolge entstanden, die dem Wesen der Bienen gewidmet ist. Die Vorträge sind hier als Ganzes integriert, sie bilden das Gerüst dieses Buches. Um die Vorträge herum sind einige Themen der Vorträge aus heutiger Sicht kommentiert. Zu einem besseren Verständnis sind sie mit Passagen aus dem Gesamtwerk ergänzt worden. Die Faszination der Vorträge liegt in ihrer Vielschichtigkeit, eröffnen sie doch ganz neue, beeindruckende Zugänge zum Wesen der Bienen.

Demeter- Imkerei

Wesensgemäße Bienenhaltung entsteht durch eine respektvolle, offenherzige Beziehung zu den Bienen. Die Art der Haltung orientiert sich an den natürlichen Bedürfnissen und Instinkten des Bienenvolks.

»Mellifera e. V.«

Wesensgemäße Bienenhaltung entsteht durch eine respektvolle, offenherzige Beziehung zu den Bienen. Die Art der Haltung orientiert sich an den natürlichen Bedürfnissen und Instinkten des Bienenvolks.

Im vorliegenden Beitrag wird gezeigt, dass die Gesundheit der Bienenvölker zu einem beträchtlichen Teil auch von der imkerlichen Praxis abhängt. Nach einer Charakterisierung der wesensgemässen Bienenhaltung, wie sie aus den Äusserungen Rudolf Steiners von den Pionieren der biodynamischen Bienenhaltung entwickelt worden sind, werden eine Reihe von Untersuchungen vorgestellt, welche die drei fundamentalen Lebensäusserungen des Bienenvolks – Vermehrung im Schwarmtrieb, Errichtung des Wabenwerks im Naturbau und Standbegattung (keine künstliche Königinnenzucht) – wissenschaftlich geprüft haben.
Es zeigt sich, dass die Berücksichtigung dieser drei fundamentalen Äusserungen tatsächlich Möglichkeiten schafft, Gesundheit und Wohl der Bienen nachhaltig zu verbessern. Deshalb wird nicht nur aus tierethischer Sicht empfohlen, sie in alle Betriebsweisen als Standard zu integrieren. ...

>> Autor Johannes Wirz zeigt, dass die Gesundheit der Bienenvölker zu einem beträchtlichen Teil auch von der imkerlichen Praxis abhängt und setzt aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in Beziehung zu den Grundlagen der wesensgemäßen Bienenhaltung:
Bienen verstehen, wesensgemäss imkern (pdf/1,3 MB)

Ausblick

Ich habe in diesem Artikel aufgezeigt, dass die natur- oder wesensgemässe Bienenhaltung drei fundamentalen Lebensäusserungen des Bienenvolkes sgerecht zu werden versucht. Es sind die Volksvermehrung über den Schwarmtrieb, das Errichten des Wabenwerks im Naturbau und der Verzicht
auf künstliche Königinnenzucht. Es ist offensichtlich, dass sie 1923 von Rudolf Steiner nicht aus einer Kenntnis der damaligen Bienenforschung
heraus entwickelt wurden, sondern aus einer geistigen Gesamtschau des Wesens des Bienenvolks. Zu unrecht werden diese drei Lebensäusserungen
oft als «esoterisch» gebrandmarkt.
Eine sicher nicht vollständige Sichtung der Literatur zur aktuellen Bienenforschung zeigt, dass diese fundamentalen Verhaltensweisen tatsächlich einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Bienengesundheit und des Bienenwohls leisten. Wesenskunde und biologische Kenntnisse stimmen überein! Obwohl Bienenwissenschaftler mit Recht darauf hinweisen werden, dass sie ihre Ergebnisse ohne Kenntnis der Äusserungen Steiners gewonnen
haben, sollte die Übereinstimmung doch nachdenklich stimmen. Verschiedene Folgerungen lassen sich aus daraus ableiten. Die erste betrifft die Bienenhaltung im engeren Sinn. Die klaren und detaillierten Ergebnisse müssen meines Erachtens in die Praktiken der konventionellen Bienenhaltung einfliessen, in Notfällen – bei der Sanierung von Völkern beispielsweise – werden sie bereits angewendet. In meinen Augen sollten mit den vorgestellten Ergebnissen Völkervermehrung im Schwarmtrieb, NaturWabenbau und standortangepasste Königinnenvermehrung als Standards in der Bienenhaltung etabliert werden.
Die zweite Folgerung betrifft die tierethische Diskussion. Offensichtlich sind Praktiken, die dem Wesen eines Tieres gerecht werden, geeignet, auch seine Gesundheit nachhaltig zu verbessern. Stimmt man dieser Auffassung zu, so sollten in Zukunft Urteile, die aus der Beobachtung der Wesensäusserung eines Tieres gewonnen werden, nicht erst auf dem langen (Um)Weg der analytischen Forschung quasi wiederentdeckt, sondern im Gegenteil als Impulse für neue Forschungsansätze verstanden und aufgegriffen werden. Ich verspreche mir davon zweierlei: Eine Beschleunigung in der Entwicklung tiergerechter Betriebsweisen im Allgemeinen und die Erweiterung des Forschungshorizonts auf die Lebewelten von Tieren, weil von ihnen Wohl und Gesundheit von Tieren wesentlich abhängen. Bereits jetzt ist abzusehen, dass die langwierigen und kontrovers diskutierten Untersuchungen negativer Einflüsse auf die Bienen, wie sie im UNEP Bericht genannt worden sind, durch Untersuchungen positiver Effekte bei der Reduktion von sogenannten Stressoren, schneller ans Ziel einer nachhaltigen Imkerei – oder im allgemeineren Ausmass – einer nachhaltigeren Landschaftspflege und Landwirtschaft führen werden.

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Demeter-Imkerei

Die Richtlinien für wesensgemässe Bienenhaltung schreiben Naturwabenbau und Königinnenvermehrung aus dem eigenen Volk vor. Die Einwinterung auf Honig wird angestrebt, Zucker wird nur so weit als nötig zugefüttert. Mit den in den Demeter-Richtlinien festgelegten Bedingungen begleitet der Demeter-Imker das Bienenvolk so, dass es seine ureigenen Impulse leben kann.

Honig aus Demeter-Imkerei ist eine besondere Kostbarkeit. Der Bien, wie die Gesamtheit eines Bienenvolkes auch genannt wird, wird artgemäss gehalten, so dass er sich organisch entwickeln kann. Dies und die achtsame Auswahl der Standorte tragen zur aussergewöhnlichen Qualität des Honigs wesentlich bei. Honig aus Demeter-Imkerei wird nach den Rhythmen von Natur und Kosmos gewonnen und nie über die natürliche Temperatur des Bienenstocks von 35 Grad erwärmt.

BEMERKUNGEN zum Bienenvortrag von Herrn Müller Dornach, 10. November 1923