Gartenbau und Landwirtschaft biodynamisch

Dieses Handbuch ist ein umfassender Leitfaden des biodynamischen Land- und Gartenbaus und eine wahre Fundgrube für alle Bauern und Gärtner, die den Weg des biodynamischen Landbaus beschreiten wollen. Das Buch beschreibt unter anderem das biodynamische Kompostieren sowie die Zubereitung von Spritzpräparaten, eingeschlämmter Erde, Tünchen, Kräutertees und Pflanzenextrakten, die Bodenorganismen und Pflanzen schützen und zum Wachsen anregen. (AT-Verlag)
Herstellung der Biologisch-Dynamischen Präparate

Zur Demeter- Landwirtschaft gehören die Präparate dazu, aber auch andere Landwirte nutzen sie. Sie werden nicht gehandelt, sondern werden im landwirtschaftlichen Zusammenhang, auf Höfen und in Arbeitsgemeinschaften hergestellt, sind doch ihre Zutaten Heilpflanzen und tierische Hüllen, anvertraut bestimmten Naturprozessen im Jahreslauf. Was dazu gehört und wie man praktisch vorgeht, erläutert dieses Büchlein erfahrener biologisch-dynamischer Praktiker und Forscher. Angaben zu Mengen und Geräten finden sich hier ebenso wie der Hinweis auf die EU Gesetzgebung.
Arbeitsheft Nr. 1 von C.v Wistinghausen, W. Scheibe, E. Wistinghausen, U.J. König 4. erweiterte Auflage, 108 Seiten, €10,00, ISBN-10 3-921536-56-0
1945 bis heute
Das landwirtschaftliche Umfeld
Die wenigen im Westen verbliebenen biologisch-dynamischen Betriebe setzten ab 1945 ihre Arbeit fort. Mehr als 20 Jahre Aufbauarbeit waren in Mitteldeutschland und im Osten verloren. Doch das Engagement für die bereits erprobten Prinzipien blieb ungebrochen und ein reiches Erfahrungsgut war vorhanden. Die nunmehr einsetzende Entfaltung der biologisch-dynamischen Bewegung sollte gleichzeitig mit einem strukturellen, verfahrenstechnischen und soziologischen Umbruch in der allgemeinen Landwirtschaft stattfinden.
Der Vergleich mit dem allgemeinen wirtschaftlichen Wachstum in Industrie und Gewerbe veranlasste die Landwirtschaft ihren Produktionsspielraum vorwiegend nach ökonomischen Motive auszunutzen. Spezialisierung, Arbeitsteilung, Ersatz der menschlichen Arbeitskraft durch Energie und Maschinen, Optimierung der Verfahren und Rationalisierung sollten auch der Landwirtschaft zu höherer Erzeugungskapazität und gesteigertem Einkommen verhelfen.
Zweite Jahrhunderthälfte
Der Neuaufbau nach dem Krieg - Begründung und Aufbau des Forschungsrings
Erste Begegnungen innerhalb der biologisch-dynamischen Bewegung hatten unmittelbar nach dem Krieg eingesetzt. Im Spätsommer 1946 erhielten zahlreiche Landwirte und Interessierte ein Einladungsschreiben anlässlich einer von Immanuel Voegele, Siegfried Palmer, Kurt Theodor Willmann und Hans Heinze gezeichneten Initiative.
Mit diesem Schreiben wurde für den 1. bis 4. Oktober 1946 zu einer Zusammenkunft eingeladen, die folgenden Themen gewidmet war:
- Die Konstitutierung des Forschungsrings innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft
- Gliederung der Leitung
- Begründung und Gliederung der Auskunftsstellen
- Begründung und Gliederung der Arbeitsgemeinschaften
- Präparateherstellung
- Schrifttum
- Schulung, Kurse, Tagungen
- Forschungsfragen, Ernährung, Zusammenarbeit mit Naturwissenschaftlern und Ärzten
- Sozialwissenschaftliche Fragen: Betriebswirtschaft, Bodenreform, Siedlungswesen.
Als Resultat der Zusammenkunft , wurde am 4. November 1946 der Rundbrief Nr. 1 an die Mitglieder versandt. Er enthielt das Einleitungsreferat zur Begründungsversammlung des Forschungsrings von Immanuel Voegele. Der Name Forschungsring weist auf die nunmehr bestehende Aufgabe hin, aus einer Forschung, die durch vertieftes Verständnis des Landwirtschaftlichen Kurses getragen war, zur Weiterentwicklung der Arbeit beizutragen.
Das Zusammenwirken mit der Naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum und ihrem noch amtierenden Leiter Guenther Wachsmuth konnte wieder in Gang gesetzt werden.
Das Institut für Biologisch-Dynamische Forschung
Während die Aufbauarbeit des Forschungsring weiterging, erfolgte im Jahre 1950 in Darmstadt eine erste wichtige Erweiterung der überregionalen Arbeit: die Begründung des Instituts für Biologisch-Dynamische Forschung. Die Arbeit konzentrierte sich zunächst auf Fragen der Kompostierung und der Werterhöhung von Saatgut.
Begründung und Entwicklung des Demeter-Bundes e.V. bis in die 70er-Jahre
Die Arbeit, die 1954 im Demeter-Bund e.V. Gestalt annahm, wurde wesentlich durch drei Persönlichkeiten bestimmt: Almar von Wistinghausen, Erwin Jaus und Franz Dreidax. Almar von Wistinghausen war die treibende Kraft in der Wiederbegründung der Demeter-Arbeit. Erwin Jaus, verantwortlich für die expandierende Brotfabrik Jaus, brachte seinen fachmänischen Rat und seine uneigennützige, von Idealismus getragene Unterstützung im Demeter-Bund zur Geltung.
Die Gründerversammlung des Demeter-Bundes e.V. fand am 16. Mai 1954 auf dem Dottenfelderhof bei Frankfurt statt. Im Protokoll heisst es: "Die Aufgabe des Bundes ist die Pflege des Demeter-Qualitäts-Strebens und die Förderung und Sicherung des Handels und der Weiterverarbeitung der aus der biologisch-dynamischen Arbeit stammenden Produkte. Ferner die Gewährung des Rechtsschutzes für die Produktion, die Weiterverarbeitung und den Handel von Demeter-Produkten durch Verleihung des vom Forschungsring für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise delegierten Demeter-Schutzzeichens und die Überwachung seines rechtsmäßigen Gebrauches. Die Vereinigung verfolgt keine wirtschaftlichen Zwecke, der Handel mit Demeter-Produkten usw. gehört nicht zum Aufgabenbereich des Bundes, er hat vielmehr gemeinnützigen Charakter."
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Die biologisch-dynamische Landwirtschaft wird heute weltweit in über 60 Ländern praktiziert, der nationale Demeter-Verband verwaltet und fördert die Biomarke Demeter in der Schweiz. Bei dem Verband handelt sich um einen Zusammenschluss aller Beteiligten in der Lebensmittelkette, von der Produktion über die Verarbeitung und den Handel bis zum Konsum.
Die Grundlage für jedes mit Demeter ausgezeichnete Produkt ist die biologisch-dynamische Landwirtschaft. Sie basiert auf den Vorträgen von Rudolf Steiner von 1924. Rosa und Konrad Oswald stellten bereits 1930 ihren Hof in Klarsreuti im Kanton Thurgau auf biologisch-dynamische Landwirtschaft um und waren somit die ersten Biobauern der Schweiz.
Boden, Pflanze, Tier und Mensch werden als Teil eines grossen Kreislaufes gesehen, in dem alle aufeinander angewiesen sind und sich gegenseitig unterstützen. Für die Demeter Produzent*innen ist es wichtig, eine fruchtbare Beziehung zu Boden, Pflanzen und Tieren aufzubauen.
Merkmale der biologisch-dynamischen Landwirtschaft sind
- das Fördern der Bodenfruchtbarkeit
- der präparierte Hofdünger
- der Aufbau der Humusschicht
- der Einsatz biodynamischer Präparate
- das Zusammenarbeiten mit der Natur
- die respektvolle und bedürfnisgerechte Tierhaltung
- die biodynamische Züchtungsarbeit
- eine vielfältige Fruchtfolge
- die aktive Gestaltung der Landschaft
- das Schaffen guter Lebensbedingungen für Nützlinge
- der Hoforganismus als Kreislaufsystem
Weiterführende Informationen:
Demeter (Verbandsseite)
Demeter Richtlinien und Konvention (Bioregelwerk)
Demeter Marktinformationen (Rubrik Markt)