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Dein zehnter Gartentag

Heute darfst Du Dich ganz der Welt der Bienen und Wildbienen hingeben.

Wenn heute die Sonne scheint, sind die Voraussetzungen einmalig: Gehe in den Garten und beobachte die Bewegung der Insekten.

In vielen Hausgärten kann man im Frühling die gelbgesichtigen Männchen der Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes) beobachten, wie sie auf regelmäßigen Flugbahnen die Blüten nektarreicher Pflanzen wie Lungenkraut oder Blaukissen patrouillieren. An diesem Verhalten kann man sie leicht wiedererkennen, wenn man sie einmal richtig zugeordnet hat. Die Männchen vieler Arten sonnen sich gerne an ganz bestimmten Plätzen, die sie immer wieder anfliegen und dort kurz verweilen. Die enorme Vielfalt der Wildbienen im Hinblick auf Größe, Farbe und Behaarung, die Existenz von Männchen und Weibchen sowie die Ähnlichkeit im Erscheinungsbild mit anderen Insekten erschweren verständlicherweise dem Anfänger die Klärung, ob es sich z. B. bei einem auf einer Blüte zu sehenden Insekt um eine Wildbienenart handelt oder nicht. Neben bestimmten Körpermerkmalen (Fühlerlänge, vier häutige Flügel) wird man mit etwas Geduld und Übung bald merken, daß es neben dem äußeren Erscheinungsbild vor allem das Verhalten ist, an dem man Wildbienen als solche erkennt. Am ehesten fallen die Weibchen auf, wenn man sie bei der Pollenernte beobachtet oder wenn sie pollenbeladen von Blüte zu Blüte fliegen. Dies gilt natürlich nur für die nestbauenden Arten. Die vielfach schlankeren Männchen sind eher durch ihr Flugverhalten auffällig, besonders wenn diese auf regelmäßigen Bahnen Blüten oder Nistplätze patrouillieren oder sich an immer den gleichen Stellen sonnen oder hier rasten.

Wildbienen brauchen enorme Mengen an Pollen und Nektar. Deshalb ist das Nahrungsangebot von grosser Bedeutung und einer der wichtigsten und besten Möglichkeiten, Bienen zu fördern.

Wichtig ist, dass jeweils von früh bis spät im Jahr immer viel blüht und von verschiedenen Pflanzenfamilien. So finden verschiedene Arten jeweils ihre Nahrung.

Auch alle Nistmöglichkeiten können die Wildbienen nur nutzen, wenn es in der Nähe genug Blumen hat. Denk' auch bitte an die Bienen bei deinen Anbauplänen!

Mit einheimischen Kräutern/Wildblumen, Stauden, Sträuchern und Bäumen finden sie viel Nahrung!

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Denk' daran, jeden Arbeitsprozess in einem Heft zu beschreiben. Das macht es Dir nachher viel leichter.

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Damit Du weisst, welche Blumen Du anbauen kannst, um Nahrung für die Wildbienen breitszustellen, haben wir hie reine kleine Liste zusammengestellt:

Aufrechter Ziest

Der Aufrechte Ziest (Stachys recta) bezaubert mit seinen zartweissen, eleganten Blüten von Juni bis Oktober. Er lockt die wunderschöne Garten-Wollbiene an und ist für viele spät fliegende Wildbienenarten sehr wertvoll.

Heilziest

Der Heilziest (Stachys officinalis) wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze verwendet und ist in jedem Kloster- und Apothekergarten anzutreffen. Seine strahlend violetten, hoch aufragenden Blüten sind eine wahre Augenweide.

Hornklee

Der leuchtend gelbe Hornklee (Lotus corniculatus) ist ein absoluter Alleskönner: Er bietet so vielen Wildbienenarten die passende Nahrung wie kaum eine andere Wildpflanze. Deshalb sollte der Hornklee in jedem Garten und auf jedem Balkon ein Plätzchen finden.

Färberkamille

Die goldgelbe Färberkamille (Anthemis tinctoria) ist eine alte Färberpflanze für Wolle und Leinen. Ihre Blüten strahlen in einem warmen, kräftigen Gelb – und erinnern bis in den Herbst an die Sommersonne.

Resede

Die charmante Resede (Reseda lutea), auch Gelber Wau genannt, ist enorm wertvoll für viele Wildbienenarten. Denn ihre Blüten bestehen fast ausschliesslich aus Staublättern und produzieren enorme Pollenmengen.

Ochsenauge

Das Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium) sieht aus wie eine gelbe Margerite. Die unkomplizierte Wildpflanze ist vor allem für jene Wildbienenarten wichtig, die auf Astern spezialisiert sind. Denn das Ochsenauge mit seinen sonnengelben Blüten gehört zu den Asterngewächsen.

Pfirsichblättrige Glockenblume

Mit ihren grossen, sternförmigen Blüten und den filigranen Blättern ist diese Glockenblumenart (Camplanula persicifolia) eine der elegantesten Wildpflanzen. Sie erfreut mit einem zarten Violett und gedeiht speziell gut auf dem Balkon.

Natterkopf

Wer den Natterkopf (Echium vulgare) einmal im eigenen Garten oder auf der Terrasse erlebt hat, möchte ihn nie mehr missen: Er veranstaltet von Mai bis Juli ein wahres Feuerwerk an Blau und Violett – und wird von der ersten bis zur letzten Blüte von diversen Wildbienen besucht. Ein absolutes Muss!

Hufeisenklee

Der Hufeisenklee (Hippocrepis comosa) bildet ausladende Blüten-Teppiche, die bereits im Frühsommer in einem zarten Hellgelb erstrahlen. Seine unzähligen, kleinen Blüten werden oft von spezialisierten Wildbienen besucht

Wiesensalbei

Die Blüten des Wiesensalbeis (Salvia pratensis) bezaubern mit einem satten, intensiven Dunkelblau. Er produziert aussergewöhnlich viel Nektar und ist daher sowohl bei Wildbienen als auch bei Hummeln sehr beliebt.

Rainfarn

Der Rainfarn (Tanacetum vulgare) mag sonnige Standorte, wo er bis zum Hochsommer hoch aufwachsen kann – um dann seine gelb leuchtenden, schirmförmigen Blütenstände auszubreiten. Er bietet vielen spät fliegenden Wildbienenarten noch reichlich Pollen und Nektar.

Skabiosen-Flockenblume

Die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) ist mit ihren zartlila, sonnenförmigen Blütenköpfen ein wahrer Blickfang. Sie ist eine der wertvollsten Pflanzenarten, da sie den ganzen Sommer über blüht.

Blutweiderich

Die seltene Blutweiderich-Sägehornbiene (Lythrum salicaria) ist auf den Blutweiderich spezialisiert und sammelt Pollen fast ausschliesslich auf dieser Pflanzenart. Die Wildpflanze mit den knalligen, rosafarbenen Blüten mag es feucht – und blüht von Juni bis September.

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