Themen

Das Seelenpflege-bedürftige Kind

 

Vom Wesen der Heilpädagogik, Karl König hrsg. von Peter Selg

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Der vorliegende Band vereinigt Aufsätze, Vorträge, Manuskripte, Notizbuchstudien und Briefe Karl Königs, die das Wesen der Heilpädagogik betreffen. Sie eröffnen ein bewegendes Bild dessen, was im innersten Zentrum von Königs medizinisch-heilpädagogischer und sozialer Tätigkeit stand, und sind von großem öffentlichem Interesse – als Bausteine einer humanen Zukunftskultur.

Allumfassend ist Heilpädagogik nicht nur Wissenschaft, nicht nur praktische Kunst, sondern menschliche Haltung. Als solche kann sie gleich einer heilenden Arznei denen gereicht werden, die unter der alles zermalmenden Bedrohung der menschlichen Person stehen. Das aber ist das Schicksal eines jeden Menschen von heute. Ihm zu widerstreben, zu helfen, und Hilfe zu empfangen, ist Sinn und Wert heilpädagogischen Tuns. (Karl König)

 

Was bedeutet Seelenpflege?

Individuelle "Konstitutionsmerkmale"

Der Terminus "Seelenpflegebedürftig" weist auf der individuellen leiblich-seelischen Ebene darauf hin, dass jeder Mensch nicht nur entwicklungsbedürftig, sondern auch entwicklungsfähig ist. Unsere mehr oder weniger offenkundigen Ungleichgewichtigkeiten treten bei Menschen mit Behinderungen nur stärker ins Bewusstsein. Auf diese individuellen "Konstitutionsmerkmale" antwortet die diagnostische und therapeutische Zuwendung zum Kind mit heilpädagogischen Angeboten, die ihm Ausgleichsmöglichkeiten geben.

In Menschen, die wir als behindert bezeichnen, treten uns häufig Persönlichkeiten entgegen, deren Lebensintensität, Willenskraft und Sozialfähigkeit uns zutiefst beeindrucken können. Sie machen uns bewusst, dass der Mensch nicht sein Leib ist, sondern einen Leib hat, mit dem er sich auseinandersetzt und den er sich mehr oder minder zu eigen machen kann, vergleichbar einem Musiker, der auf einem Instrument spielt. Unsere eigene Lebenslage gehört daher nicht als passive Gegebenheit zu uns, sondern erweist sich als individuelle Sinnorientierung, als Ausgangspunkt für unsere biographische Aufgabenstellung.

Perspectives

Anthroposophic Council for Inclusive Social Development
Grundlagen - Praxis - Dialog - Information

Die Zeitschrift Perspektives ist eine Fachzeitschrift für anthroposophische Heilpädagogik und Sozialtherapie. Sie erscheint vierteljährlich und erarbeitet Grundfragen und Grundlagen der anthroposophischen Menschenkunde, Anthropologie und Heilpädagogik, bringt Beiträge zur Praxis, steht im Diskurs mit zeitgenössischen Ansätzen und Sichtweisen einer inklusiven Arbeit mit Menschen mit Behinderungen und informiert regelmässig über internationale Perspektiven. Sie steht im Dialog mit der Praxis der heilpädagogischen und sozialtherapeutischen Arbeit in den Kindergärten, Schulen und Schulgemeinschaften, integrativen und inklusiven Schulen, Werk- und Wohnstätten sowie Dorf- und Stadtgemeinschaften.  

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