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Gentech-Moratorium

Das Gentech-Moratorium in der Schweiz schützt Mensch, Tier und Umwelt vor Risiken. Ende 2025 läuft es aus. Die Gentech-Konzerne setzen Parlament und Bundesrat massiv unter Druck

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Hörner vergraben

Michelle und Nathan Baumann bewirtschaften den Oswaldhof in Klarsreuti. Das junge Paar hat sich bewusst für einen biodynamischen Betrieb entschieden.

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Bienenvolk und Demeterimkerei

Praxis und Hintergründe einer biologisch-dynamischen Bienenhaltung. Neuer Kurs am Goetheanum in Dornach.

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100 Jahre Landwirtschaftlicher Kurs

Im Jahre 1924 entwickelte Rudolf Steiner in seinem Landwirtschaftlichen Kurs die Methoden der Biodynamik.

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Für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und Züchtung

Nun denkt der Bundesrat über «eine behutsame Öffnung einer risikobasierten Zulassungsregelung für mit neuen Züchtungstechnologien hergestellte Pflanzen und Saatgut» nach. Demeter sagt 'Nein' zu jeglicher Art von Gentechnik

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Biodynamische Landwirtschaft und Hybridsorten

Fachkonferenz zum Thema «Biodynamische Landwirtschaft und Hybridsorten»: Fast hundert Menschen fanden sich ein, die alle von diesem Thema unmittelbar betroffen sind: Anbauer, Züchterinnen, Ernährungsfachleute, Vertreter des Handels und Konsumenten.

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Über den Tellerrand hinaus

Wir können mit einer kurzen Übung, welche «die 3 Fragen» genannt wird, einen ersten Schritt für die Gesundheit und die Erde tun. Sie nimmt nicht viel Raum ein und kann überall und täglich geübt werden.

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Biodynamische Landwirtschaft und Hybridsorten

Intensive Auseinandersetzung

Vom 5. bis 8. Oktober hat die Naturwissenschaftliche Sektion am Goetheanum zusammen mit der Sektion für Landwirtschaft eine Fachkonferenz zum Thema «Biodynamische Landwirtschaft und Hybridsorten» veranstaltet. Fast hundert Menschen fanden sich ein, die alle von diesem Thema unmittelbar betroffen sind: Anbauer, Züchterinnen, Ernährungsfachleute, Vertreter des Handels und Konsumenten.

Dass der enorme ökonomische Druck, der viele kleine und mittlere Höfe zum Aufgeben zwingt, auch vor den biodynamischen Gemüseanbauern nicht haltmacht, ist bekannt. Dass viele von ihnen unter diesem Druck expandiert und für den Grosshandel F1-Hybriden zu produzieren begonnen haben, ist weniger bekannt. Sie können bei einigen Gemüsearten nicht auf den grossen Züchtungsfortschritt verzichten, den Hybridsorten aus der modernen Züchtung auf dem Feld bieten. Der biodynamischen Gemüsezüchtung, die seit einem halben Jahrhundert zunächst von wenigen Initianten betrieben wurde und sich heute auf viele Züchtende verteilt, ist es gelungen, bei den wichtigsten Gemüsearten eine stattliche Anzahl von offen abblühenden Sorten zur Verfügung zu stellen. Aber – wie ein Anbauer am zweiten Tag der Konferenz erzählte – auch wenn seine Hofgemeinschaft von dieser Art der Züchtung überzeugt ist, samenfeste Sorten vermehrt und sogar selbst einige gezüchtet hat, kann sie im Anbau für den Grosshandel nicht auf die Eigenschaften der F1-Hybriden verzichten: gleichzeitige Abreife, einheitliche Grösse, mehr Ertrag und zahlreiche Resistenzen gegen Krankheiten. Eine Anbauerin mit ungefähr der gleichen Betriebsgrösse konnte dagegen berichten, dass es bei ihnen gelungen ist, Gemüse aus samenfesten Sorten an lokale Läden, Abokisten und auch an zwei Grossabnehmer zu verkaufen. Ein Schwerpunkt lag hier auf der Kommunikation mit den KundInnen, die direkt erfuhren, dass und wie der Anbau von biodynamisch gezüchtetem Saatgut mehr Aufwand und Betreuung und somit einen Aufpreis erfordert. So kann dieser Betrieb gut überleben.

Warum ist das nicht bei allen möglich? Das Gute an dieser Veranstaltung war, dass niemand ablenken konnte mit der einfachen Antwort, das liege am bösen, geldgierigen Handel. Denn auch der Handel sass mit am Tisch, z.B. Sascha Damaschun vom Grosshandel Bodan. Er zeigte auf, wie auch hier die Margen extrem eng sind und das Überleben der Läden ungewiss ist. Grosse Bemühungen um die Kommunikation des Mehrwertes von biodynamisch gezüchteten Sorten bei Einzelhändlern haben dazu geführt, dass die Demeter-Betriebe im Bodenseegebiet immerhin 20% samenfeste Sorten verwenden können. Aber die grosse Aufgabe, auf jedem Kilo verkauftem Gemüse einen Aufpreis für die Züchtung zu realisieren, ist noch nicht gelungen, obwohl dies eines der obersten Ziele dieses Unternehmens ist. Theo Boon berichtete von der Handelskette Odin in den Niederlanden, die verschiedenste Modelle der Kundenbeteiligung realisiert. Damit sucht sie die Anliegen der Biozüchtung ebenfalls zu fördern – mit bescheidenem, in kleinen Schritten wachsendem Erfolg. Alles deutet darauf hin, dass wir es mit einem Prozess zu tun haben, der Mühe hat sich durchzusetzen und nur langsam vorankommt.

Das bedeutet eine Abhängigkeit der biodynamischen Bewegung von den grossen Saatgutkonzernen. Und es bedeutet auch, dass genau an diese Konzerne mithilfe des biodynamischen Anbaus jährlich ca. 50 Mio. Euro fliessen. Es verwundert nicht, dass die Hybridzüchtung in der Bewegung einen schlechten Ruf hat: seit Jahrzehnten sind Hybridsorten mit dem Feindbild der Laborzüchtung und der Grosskonzerne verbunden. Und den Früchten der F1-Hybriden dieser Firmen wurde vielfach mit ganzheitlichen Methoden eine schlechte Nahrungsqualität attestiert.

Dass einige wenige biodynamische Züchter bei Mais und Zuckermais entschieden haben, auf die Bedürfnisse der professionellen Anbauer einzugehen, indem sie unter biodynamischen Bedingungen die Methode der Hybridzüchtung anwenden, liess letztere in einem ganz neuen Licht erscheinen. Bei dieser Methode wird eine Population in Linien aufgefächert und das erlaube – so berichteten die ZüchterInnen –, ein umfassenderes und gleichzeitig präzises Bild der Pflanze zu erarbeiten. In dieser intensiveren Auseinandersetzung mit der Art versuchen die ZüchterInnen die Interaktion zwischen Pflanze und Boden zu verstehen und gleichzeitig mit den biodynamischen Pflegemassnahmen die Lernfähigkeit der Pflanzen zu fördern, so wie das in der Züchtung der samenfesten Sorten auch praktiziert wird.

Könnte es auch eine andere, neue Hybridzüchtung geben, die hilft die Abhängigkeit von den Saatgutkonzernen zu verringern? Diese Frage stand im Raum und führte zu teils heftigen Diskussionen. Erfreulicherweise aber blieb die Stimmung im Wesentlichen freundlich und achtsam. Das Gespräch soll in einem über den deutschen Sprachraum hinausreichenden Kreis fortgesetzt werden.

Bericht: Ruth Richter

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Demeter- & Knospe-Zertifizierung

Christof Hatebur

Seit seiner Gründung im Jahr 2008 nutzt HORTUS eine Parzelle auf dem Bruderholzhof, gelegen auf einem Hügelzug bei Basel, quasi vis-à-vis von Arlesheim und Dornach. Hier liegt unsere irdische Basis, genannt Froloo. So sind wir eingebettet in den Bruderholzhof, der seit rund fünfzig Jahren biologisch bewirtschaftet wird. Die biologisch-dynamische Bewirtschaftung mit Demeter-Anerkennung ist seit den Anfängen in den 1970er-Jahre auf dem Froloo durchgängig erfolgt. Das ist ein grosses Geschenk für die HORTUS-Projekte.

Nachdem sich die WELEDA vom Froloo verabschiedet hat, ist HORTUS heute direkter Pächter von 30 Aaren auf dieser Landwirtschaftsparzelle. Parallel dazu pachtet die KLINIK ARLESHEIM eine grössere Fläche. Wir pflegen eine gute Zusammenarbeit in der praktischen Arbeit, von der Bodenbearbeitung bis hin zu den biologisch-dynamischen Präparaten.

Das Saatgut von HORTUS ist und bleibt zertifiziert durch DEMETER und KNOSPE (Bio-Suisse). Neu ist, dass HORTUS heute eigenständiger Lizenznehmer ist, während wir früher der Weleda-Gärtnerei angeliedert waren. Für jede dieser Marken haben wir eine eigene Betriebsnummer und das entsprechende Zertifikat. Damit zeigen wir, dass wir den Auftrag der Förderung der biologisch-dynamischen und der biologischen Züchtung und Vermehrung von Heilpflanzen ernst nehmen. Die diesjährige Inspektion hat bereits stattgefunden.

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Save the date: MV 2024

Unsere nächste Mitgliederversammlung planen wir am Wochenende vom 14. bis 16. Juni 2024. Bitte reservieren Sie dieses Datum! Geplant ist das Treffen im Raum Dornach-Arlesheim mit einem Besuch bei der Mistelforschung in der HISCIA und bei unserem Anbau auf dem Froloo. Falls Sie eine Übernachtung vorreservieren wollen, empfehlen wir gerne die Gästehäuser am Goetheanum. Bitte nennen Sie dort HORTUS, denn wir haben schon eine entsprechende Ankündigung gemacht.

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Kontakt

HORTUS OFFICINARUM
Verein für biologisch-dynamisches Saatgut von Heilpflanzen

Zinnhagweg 8
4144 Arlesheim

kontakt@hortus-officinarum.org

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